16. April 2019

Wie ist das Leben mit Kind? – 1 Jahr

Rückblicke auf diese besondere Zeit im Übergang von Baby zu Kleinkind. Mit im Gepäck: mal wieder ein Schub. Auch Erwartungen sind noch nicht ganz losgelassen und haben leise aber gefährliche Verstärkung bekommen, denn: Ab jetzt muss es doch mal deutlich leichter werden. Oder?

Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung in Form von Empfehlungen und Erfahrungsberichten (Meditationsapp).

Die folgenden Texte sind kopiert von meinen Instagramposts rund um Mimis Geburtstag August 2018. Sie jetzt mit über einem halben Abstand zu lesen, lässt mich denken: Wow. Das war eine echt noch ziemlich, ziemlich krasse Zeit. Wo ist das noch nah und wow ist das weit weg. Beides zum Glück.

Noch eindrücklicher wird es für mich, wenn ich diese Posts einordne in den Kontext meines letzten großen Updates hier auf dem Blog zum Leben mit 9 Monate altem Baby. Und dieser 9 Monate alten Mama mag ich einfach eine dicke Umarmung geben. Für den Text, den sie damals hier geschrieben hat und aus dem ich heute aus jeder Zeile heraus lesen kann, wie viel Kraft es gekostet hat, den Fokus auf das Gute zu legen. Weiterzumachen. Ich habe das gut gemacht. Ich hatte damals schon den Weg gewählt, kein Opfer sein zu wollen und das Licht vor dem Dunkel zu sehen. Aber Hölle, was war das noch anstrengend, was war das Dunkel noch zäh und klebrig. Damals bin ich gewachsen, ich hatte gerade zur Meditation gefunden (siehe vorheriger Post) und es gab diese selige kurze Phase zwischen zwei Schüben, in der ich wirklich dachte: Yes! End of Schreibaby. Leider nein. Das sollte noch sehr lange dauern.

Bei den folgenden Posts kannst du lesen, wie tief ich drei Monate später schon in die Selbstfindung und Heilungsarbeit gegangen bin, aber auch wie massiv sich die Erschöpfung von einem Jahr Schreibegleitung aufgebaut hatte.

Stehst du selbst oder jemand deiner Lieben nun an einem ähnlichen Weg: Fühl dich umarmt. Es wird besser. Versprochen. Wann, kann dir keiner genau sagen, aber es wird allein deshalb schon besser, weil du mit jedem Tag die Chance hast, stärker zu werden. Was dich nicht umbringt macht dich… weicher. 🙂 Was würde die Liebe tun? Für dich und für dein Kind.

***

5. September 2018

ZEIT

Ich schenke dir so vieles mein Kind: Spielzeug und Kleidung und einen Geburtstagskuchen. Aber vor allem schenke ich dir Zeit.
Zeit für Liebe. Zeit für ein Zuhause, in das du dich verwurzeln kannst, um von dort zu fliegen, wenn du soweit bist. Zeit dir diesen sicheren Hafen zu bauen.
Zeit dir zuzusehen. Zeit für dich und für mich. Für uns. Das Patience-Pack (Anmerkung: Mediationspaket bei Headpace) ist abgeschlossen. Und ich gehe aus der U6 bei der Kinderärztin mit einem tiefen Seufzer aber völlig ohne Verunsicherung.

„Jetzt ist sie ein Jahr alt. Letztes Mal war sie noch so klein. Da war noch nichts mit Erwartungen. Aber jetzt, jetzt fangen wir an zu erwarten. Jetzt ist die Zeit für Grenzen und Erziehung.“

Wenn ich das anatomisch könnte, hätte ich wohl eine Augenbraue hochgezogen.

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4 Kommentare

  1. Liebe Heike,
    was bist du für einen weiten Weg gegangen! Ich kenne deinen Blog noch aus den Haarausfallzeiten (deinen und meinen) und wenn ich dich hätte beschreiben sollen, wären wohl Worte wie motiviert, leistungsbereit, diszipliniert, zielstrebig und ehrgeizig dabei gewesen. Alles positive Wörter, wohlgemerkt. Und dann bekommst du ein Kind, das von dir komplett andere Eigenschaften und Fähigkeit braucht: Geduld, Akzeptanz, Aushalten und Loslassen können.
    Ich bewundere dich sehr dafür, das du diesen Weg so bewusst gegangen bist und immer noch gehst , bei alldem nie hart geworden bist und ich in deinen Texten immer wieder auch noch ein Augenzwinkern finde 😉
    Alles Gute für euch!
    Susanne

    1. Liebe Susanne,
      ich danke dir! Das tut so gut zu lesen! Motivation und Leistungsbereitschaft konnte ich zumindest sehr gut in der neuen Lebensphase eben auch auf neue Aufgaben anwenden, aber oh ja, es hat das Entwickeln neuer Ressourcen gebraucht.
      Das Augenzwinkern ist finde ich einer der angenehmsten Begleiter auf welchem Weg auch immer.
      Und was die Härte angeht… hm, nun ich denke, auch wenn ich vielleicht nicht hart geworden bin im Sinne von hrter als vorher, so habe ich doch deutlich gemerkt, dass ich noch sehr viel weicher werden durfte. Drum auch der Titel letztens: „Was mich nicht umbringt, macht mich weicher“. 🙂

  2. Ja, auf den Post hatte ich das auch bezogen. Ist schon eine bewusste Entscheidung und Entwicklung, hin zu mehr Weichheit. Denn oft ist oder scheint es zumindest einfacher, härter mit sich und anderen umzugehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Klarheit und Stärke so häufig mit Härte verwechselt werden?

    1. Hmmm vielleicht. Ich glaube ein großer Anteil von Härte, basiert aber auf diesem miesen kleinen, eigentlich gigatnisch großen Selbstsabotteur, der da heißt: „Ich genüge nicht.“ Das resultiert in hohen Ansprüchen an sich selbst und dadurch fast automatisch auch oft an andere. Wenn dann tatsächlich hihe Anforderungen „vom Leben“ gestellt werden, dann gibt das schnell eine recht heftige Rückkopplung. Das habe ich zumindest bei mir selbst beobachten können, vor allem aber erst in der Rückschau, seit ich mich mit Glaubenssätzen beschöftigt habe. Und „Ich genüge nicht“ ist einer der verbreitetsten, dadurch ein sehr mächtiger, weil er auchd as umfeld stark triggert UND weil er so verbreitet ist, dass er für die meisten Menschen unsichtbr ist, weil man ihn als normal wahrnimmt. Sein Resultat, die Härte, die ist aber wieder recht gut sichtbar.
      Ganz ganz spannender Bereich, zu Glaubenssätzen werde ich hier, sobald es passt auch schreiben, weil da einfach so viel gutes hinter liegt (also hinter der Auflösung derselben).

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