31. Juli 2018

Heiki liest: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn

Ein Buch, das es mir unglaublich viel leichter gemacht hat mit dem Wahnsinnsalltag mit einem Baby auf dem Weg zum Kleinkind liebevoller, geduldiger und in vieler Hinsicht einfach buchstäblich viel verständnisvoller umzugehen. Das ist es, das Wunschkindbuch. Ein paar Bücher habe ich ähnlich oft empfohlen, aus keinem zitiere ich so oft, wie aus diesem.

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Wenn man schaut, wie lange der letzte Artikel schon wieder her ist und weiß, dass ich nur deshalb bei Instagram so regelmäßig poste, weil ich das vom Bett aus neben dem schlafenden Baby machen kann, dann hat man schon eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel Baby und nach wie vor wie wenig Heike es in meinem Alltag gibt. Aber: Es wird besser! Wir hangeln uns hier von Entwicklungsschub zu Entwicklungsschub immer nach dem Motto: #onenightatatime. Und: Ich finde das nicht mehr tragisch. Schade ja, denn ich liebe meinen Blog, aber mein Geduldsfaden hat mittlerweile Schiffstaustärke erreicht, was mein Baby angeht. Zum einen durch Übung und Mentaltraining (dazu ein andern Mal mehr), zum anderen durch Verständnis. Denn Verständnis macht mich empathischer und dadurch geduldiger.

Und da wären wir auch schon. Je mehr ich über Babys kognitive Entwicklung weiß und verstehe, desto verständnisvoller und liebevoller kann ich sein. Dafür lese ich solche Bücher, sie ummanteln meine Geduld mit jeder Erkenntnis ein Stückchen mehr.

Die Entwicklungsschübe bzw. -sprünge hatte ich schon mal in meiner Rezension von „Oje, ich wachse“ erwähnt, ein Buch, das man für meinen Geschmack leider doch eher selektiv lesen muss. In diesem Zusammenhang ist mir immer wieder der Blog vom „Wunschkind“ bzw. deren Autorinnen Denielle Graf und Katja Seide ans Herz gelegt worden. Und diese Empfehlung gebe ich heute dann direkt weiter. Wenn euch also die Entwicklungssprünge interessieren, dann schaut dort auf dem Blog vorbei! Die Thematik ist dort so viel besser aufgearbeitet als im Oje-Buch, viel geduldiger, liebevoller und mit besseren Aufbaustrategien für erschöpfte Eltern. „Oje ich wachse“ gehört zu ihren Quellen, man verspasst also nichts, wenn man direkt zum Wunschkind geht.

Über den Blog hier und den Austausch mit meiner wirklich wundervollen Instagram-Community bin ich immer wieder auch auf das Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn!“ gestoßen worden. Und so habe ich es gelesen. Beziehungsweise: Ich habe es gehört. Mit dem Lesen ist das im Moment auch noch so eine Sache, ähnlich wie mit dem Schreiben. Ich hatte also die Hörbuchversion, habe diese zweimal direkt hintereinander gehört, da so viele wertvolle Informationen für mich enthalten waren und habe mir schlussendlich die Printversion auch noch zugelegt.

Das Hörbuch empfehle ich für alle, denen es wie mir geht, die nämlich kaum Zeit haben, in ein Buch zu schauen, sehr wohl aber Möglichkeiten haben sich – noch! – via Headset etwas auf die Ohren zu spielen. Das Buch empfehle ich allen anderen. Denn die Informationsdichte ist wie gesagt hoch und es lässt sich wesentlich besser nachschlagen als nachhören. Deshalb habe ich es mir nachgekauft. Es gehört für mich in meine Bestandsbibliothek.

Die kognitive Entwicklung von Kleinkindern

Genau darum geht es. Manchmal glaube ich, mein direktes Umfeld rollt schon innerlich mit den Augen, wenn ich mit dem K-Wort loslege (kognitive Entwicklung…), aber sei es drum: Es ist so, so wichtig im Sinne von unglaublich hilfreich und alltagserleichternd zu wissen und zu begreifen, was Kinder verstehen. Und vor allem auch: Was nicht. Dabei vor allem anderen: Es macht den Umgang mit den Kindern und den eigenen Wunschvorstellungen und Ansprüchen so viel respektvoller und nachsichtiger. Genau dort setzt das Wunschkind an. Im Buch wird sehr schnell deutlich, dass das, was Eltern meinen und das, was das Kind dann versteht, sehr verschieden sein kann.

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7 Kommentare

  1. Hallo Heike,
    das klingt interessant! Obwohl meine Kinder ja vermutlich schon fast aus dem Alter heraus sind, für das das Buch geschrieben ist, lese ich es vielleicht dennoch. Danke für die Rezension!
    Ein bisschen musste ich schmunzeln: Oben schreibst du, dass du kaum Zeit hättest, ein Buch zu lesen und es deswegen hörst. Irgendwann, bevor du Merle hattest, hast du einmal (ungefähr) geschrieben, jeder hätte gleich viel Zeit und wenn Menschen dir sagen, sie hätten keine Zeit für diese und jene Dinge (die du wichtig fandest) dann wäre es den Menschen einfach nicht so wichtig, denn sie haben ja die gleiche Zeit und könnten Prioritäten setzen. So habe ich es in etwa in Erinnerung. Grundsätzlich hattest du natürlich Recht – jetzt hat eben der kleine neue Mensch die oberste Priorität. Damals war ich aber etwas genervt und dachte nur: Wenn die wüsste… ?? Na ja, jetzt weißt du und ich finde toll, was du daraus machst! Kinder haben und keine Kinder haben bleibt nun mal zwei Welten.
    Viele liebe Grüße
    Ayula

    1. Ooooh ja, ich verstehe deine Gedanken sehr. bei aller Empathie ist es nicht möglich das Leben mit Kind wirklich zu antizipieren. Trotzdem stimmt das mit den Prioritäten und dem Zeit machen. Es ist eben dann im Alltag oft die Frage, wie viel Priorität-1-Zeit man (also Mutter oder Vater oder Bezugsperson) dem Kind einräumen mag. Ich habe für mich ohne Kind dem ganzen weniger Raum zugesprochen als ich es nun mit Kind tue oder getan habe. Es war auch für mich keine Frage von Alternativen. Ich vertsehe aber durchaus, dass es eben andere Menschen gibt, die das anders sehen und auch anders machen. Die sagen: Gut, ich war jetzt 20h am Tag und in der Nacht dafür zuständig mein Baby zu versorgen. Ich habe das gut und sogar sehr gut gemacht. 4 Stunden am Tag gehören mir. 4 Stunden Papa oder Oma oder Betreuung. Wenn denn möglich. Die Zahl ist fiktiv. Zu sagen: Da sin andere Menschen, die passen auf es auf und versorgen es so gut sie können, also kann ich in der Zeit: gesund essen/Sport machen / nachschlafen /lesen /XXX was auch immer.
      das hatte ich mir zu einem großen Teil auch so vorgestellt. Ich konnte nicht verstehen, wie Mütter ständig auf ihr Handy gucken, wenn sie mal für eine stunde beid er Rückbildung ohne Baby sind und wissen, dass der papa mit dem Kind allein zu hause ist. Der ist doch auch gut! Und dann trinkt es eben mal 90min (Wegstrecke…) keine Muttermilch. Das schafft es schon.
      So dachte ich.
      Und dann kam Merle. Und sie hat sehr deutlich gemacht, dass das mit manchen babys gehen mag. Aber mit ihr nicht. Natürlich, ich hätte das erzwingen können. Sie wäre ja nicht umgekommen. Aber allein das Schreien, wenn ich sie jemand anderem in den Arm gegeben habe, wenn sie mich wollte… Das hatte ich massiv unterschätzt.
      Benedict und ich haben uns eben noch darüber unteralten, das alles sehr viel einfacher wäre, wenn man einfach im Alltagsleben mehr Kontakt zu verschieden alten Kindern und somit auch babys hätte. Dann wüsste man eine Spur mehr, was da kommt. So sind wir nur mit Kindern zusammen, wenn wir selbst welche sind oder wenn wir beruflich mit ihnen zu tun haben. Ansonsten sind wir in unserer Peergroup unterwegs mit etwa gleichaltrigen und vielleicht auch älteren. Wer da über Hobby oder Vereine noch Kinderkontakt hat ist da schon eine Ausnahme. Und je jünger die Kinder, desto weniger Kontakt.
      Wichtiges Thema. Schwieriges Thema. Ich merke, das ich da noch selbst sehr verletzt bin von nichte rfüllten Erwartungen. SO sehr, dass ich mir manchmal wünsche es möge bei anderen auch ähnlich werden, damit sie mich verstehen. Was mein Wunsch nach Verständnis ist, nicht wirklich der Wunsch, dass jemand ein viel schreiendes Baby bekommt. Allein das zu differenzieren ist aber manchmal ein kleienr Kraftakt. den ich gern mache, Ich mag freundlich und unterstützend bleiben. 🙂 Und es gibt sie ja: Die Babys, mit denen man „alles machen kann“. Die man überall mit hin nehmen kann und denend as gefällt. Ich hab hier nicht so eins. Dafür hat Merle andere Qualitäten. So wie ejdes Kind seine eigenen Stärken hat.

      1. Liebe Heike,

        danke für diesen Satz:
        SO sehr, dass ich mir manchmal wünsche es möge bei anderen auch ähnlich werden, damit sie mich verstehen.

        Das trifft es gut. Bei mir bist es – 20 Jahre später – Du der mich teilhaben lässt und mir das „ich bin nicht allein“ Gefühl gibt. Und das hilft, auch nich 20 Jahre später. Danke dafür!

        Lieben Grß
        Daniela

  2. Nun, als Linguistin finde ich es etwas merkwürdig, damit zu argumentieren, dass Kinder unter zwei Jahren „nicht“ nicht verstehen, mir ist keine Studie bekannt, die das zeigen konnte. Da würden mich die Quellen der Autorinnen durchaus interessieren.

    1. Eine sehr gute Quelle ist Anette Prehn, die viel in diesem Bereich geforscht hat. Von ihr ist auch das populärwissenschaftliche Buch „Hirnzellen lieben Blindekuh“.

  3. Huhu Heike,
    ich kommentier auch noch mal, bin die mit dem pflegeleichten Baby falls du dich erinnerst 🙂

    Das mit der Kommunikation hat mir meine Pekipleiterin auch erklärt, ihre gern verwendeten Schlüsselwörter sind „wegbleiben!“ „Komm wieder her“ oder „Gib mir das“. Versuche ich jetzt auch anzuwenden weil mein Kleiner schon fleißig robbt und natürlich immer dahin will wo es gefährlich ist.
    Übrigens sind die gechillten Tage jetzt auch bei uns vor seitdem das Kind mobil ist, zwischenzeitlich ging ich auch echt auf dem Zahnfleisch weil die ruhigen Nächte bei dem 6-Monats-Schub dann eine ganze Weile vorbei waren. Und der Schub zog sich über fast vier Wochen! Zum Glück ließ er sich aber auch im Schub weiterhin vom Papa füttern und beruhigen, so konnte ich mich zwischendurch erholen. Er verträgt auch Premilch aus der Flasche super, das hat mir auch nochmal eine Last von den Schultern genommen weil ich weiß dass ihn sein Papa wenn ich nicht da bin auf jeden Fall satt kriegt. Es bekommt einen lustigen Mix aus Muttermilch, Beikost und Flaschenmilch und verträgt es netterweise super.

    Momentan geht es auch wieder und es gibt nachts zwischen den Fütterungen oft fünf Stunden Ruhe (früher hatten wir mal 7 Stunden, aber das war mit der Umstellung auf den Erwachsenenschlaf mit vier Monaten vorbei). Bis zum nächsten Schub 😉

    Euch weiterhin alles Gute <3

  4. Das Wort „nicht“ verstehen viele Erwachsene immer noch nicht. Es ist aber wirklich eine Kunst, Warnungen und Mahnungen so zu verpacken, dass die anderen es verstehen und nicht in die Kuhscheisse treten oder noch dümmere Dinge tun. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wirklich etwas dran ist…

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