7. Juni 2018

Wie ist das Leben mit Kind? – 9 Monate altes Baby

„Durchhalten, weitermachen! Das zahlt sich im nächsten halben Jahr alles aus!“
Das hat mir die Kinderärztin bei der U5 mit einem somit knapp 6 Monate altem Baby gesagt, als Raketenmimi ihr freudestrahlend fast vom Arm gesprungen ist und ich erwähnte, dass wir allmählich vom stündlichen Stillen weg kommen. Nun, drei Monate später kann ich schon sagen: Oh ja, wie Recht sie hatte!

Die üblichen Meilensteine

Und natürlich sind sie dennoch für uns hier besonders, auch wenn es eben das ist, was man ja irgendwie von einem Baby erwartet. Da sich die Kinder mit fortschreitendem Alter aber immer stärker voneinander auch in dem unterscheiden, was sie wann mit welchem Elan oder Ruhe erlernen, sind es doch wieder sehr individuelle Meilensteine. Zumal, wenn man die Erwartung aufgibt und dem ganzen mit Vorfreude begegnet. Wirklich, das ist nicht nur ein netter Nachsatz, dieser Perspektivwechsel macht enorm viel aus, macht die Momente, auch die anstrengenden so viel schöner.

Lachen und erste Wortvorstufen

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14 Kommentare

  1. Die letzten vier Sätze sind der Hammer! 🙂 Ein sehr schöner Artikel! Und ich bewundere wieder einmal, wie bewusst und reflektiert du durch den Babyalltag gehst. Ich glaube, das Schreiben für den Blog hilft ungemein zu sortieren – Situationen, neu Erlerntes, Gefühle. Ich sollte auch mehr schriftlich festhalten. Es gibt so viel Struktur. Und bei euch ist es schön, eure großen und kleinen Erfolge zu begleiten.

    1. Ooooh ja! Schreiben macht für mich sehr oft DEN Unterschied in meinem Tagesablauf. Blog, Bulletjournal, Instagram, Nachrichten an Freunde, Memos. Ich schreibe viel und möchte nichts davon missen. Es sortiert und strukturiert und macht manches erst so richtig bewusst.

  2. Liebe Heike

    Vielen Dank für diesen weiteren schönen Artikel. Diese Verlaufsberichte alle drei Monate ergeben wirklich ein sehr gut reflektiertes und fließendes Gesamtbild und ich freue mich jedes mal sehr darauf.
    Es ist sehr schön zu lesen dass Ihr mittlerweile Gelegenheit hattet auch mal ruhigeres Fahrwasser kennen und lieben zu lernen. Wie sehr sich das alles lohnt sieht man ja schon an der tollen Entwicklung. Hut ab.

    Ich schreibe nun relativ spät aus Zeitmangel hauptsächlich als Reaktion auf deinen Instagrampost von gestern und heute.

    Es hat mich berührt und darauf zu reagieren war mir ein Bedürfnis, auch weil ich hier dank durchaus kinderreichem Freundeskreis diesbezüglich zwar schon vorgewarnt war und wusste: NORMAL gibt es nicht! Jedes Kind entwickelt sich anders und auch Dinge die man für selbstverständlich hält weil sie vielleicht anfangs keine Probleme bereitet haben können irgendwann schweres Kopfzerbrechen bereiten und auch bei anderen Stirnrunzeln hervorrufen. Und trotz des Wissens dass im Ablauf und Tempo der Entwicklung so ziemlich jede denkbare Abweichung und Normvariante möglich und akzeptabel ist, habe ich mich auch immer wieder beim Grübeln erwischt ob da denn gerade etwas schiefläuft, und mich bei manchen harmlosen unbedarften Nachfragen auch angegriffen oder bloßgestellt gefühlt.

    Ich sehe trotz deutlicher Unterschiede auch sehr viele Gemeinsamkeiten zu unseren Erfahrungen und auch denen in meinem Freundeskreis und der Familie, wo auf der Skala der Möglichkeiten soziemlich jede Normvariante vertreten war.
    Ganz besonders der Beikoststart verlief bei uns ähnlich, wenn auch erst ein klein wenig später und mit anderen Hürden.
    Bei uns wollte einfach das Trinken nicht klappen… kein Becher, kein Glas, keine Flasche und kein noch so ausgeklügelter Trinklernbecher wurde angenommen… lediglich das Essen und Löffeln hat super geklappt, weshalb wir hier weiterhin vor allem nachts viel gestillt haben und ebenfalls mit viel Brei gearbeitet haben.

    Bis zum 11. Monat lief das so, ich dachte ich stille noch monatelang weiter und hatte mich damit angefreundet, dann wurde plötzlich durch Zufall die Nuckelflasche erneut ausprobiert und angenommen… und vielleicht kann man es Saugverwirrung nennen… damit hat sich unsere Maus abgestillt. Obwohl das Stillen weiterhin angeboten und zunächst gern angenommen wurde verlor sie meist nach einer Minute die Geduld, biss mich oder trat zu und verlangte nach der Flasche. Erst war ich verwirrt und enttäuscht, aber letztlich wäre es auch mit dem bevorstehenden Berufswiedereinstieg schwierig gewesen weiterhin nachts 3-7mal zu stillen… und wir freundeten uns damit an. Jetzt wird immer noch jede Nacht ca. ein halber Liter Milch (wir verwenden Bioziegenmilch, auch Hipp Bio/ Combiotik und Demeter Biomilch werden gut vertragen) getankt, manchmal sogar mehr, meine Güte! Das hätte ich auf Dauer wohl sowieso nicht mehr leisten können.

    Es gibt noch weitere Beispiele anhand derer mir Merles Entwicklung eigentlich eher „normal“ erscheint als bei vielen anderen Beschreibungen. Besonders aber das mit 15 Monaten immer noch tägliche Einschlaftragen (bei uns zum Glück meist deutlich kürzer als bei Euch) zum Mittagschlaf (alternativ Buggy) und zum abendlichen Einschlafen ist hier auch noch Pflicht. Die erste Schlafetappe wird hier meist im Babybettchen geschlafen aber spätestens wenn die erste Nachtmahlzeit fällig ist wird zu Mama und Papa ins Familienbett umgezogen. Das ist ok für uns, kein Grund was daran zu ändern.

    Ich kann Dir an dieser Stelle wirklich nur noch einmal wärmstens das Buch „Schlaf gut, Baby“ von Nora Imlau und Renz-Polster empfehlen. Es hat mir unheimlich gut geholfen. „Jedes Kind kann schlafen lernen“ habe ich persönlich nie gelesen, ich traue Dir aber ohne weiteres zu auch ein noch so umstittenes und potenziell gefährliches Konzept wie das Schlaftraining für Merle so einfühlsam und umsichtig anzuwenden und zu gestalten dass Euch dadurch kein Schaden entsteht. Ich denke Du machst das schon richtig. Lass dich nicht verunsichern, Du kennst deinen kleinen Engel am besten und wenn Du den Eindruck hast dass es Ihr hilft dann passt das doch.

    Auch die motorische Entwicklung verlief bei uns ähnlich… mit etwas über 6 Monaten krabbeln, dann zügig aufstehen und an Gegenständen festhaltend stehen und gehen und mit 11 Monaten dann frei laufen (gehen gabs hier sowieso kaum, das Motto lautet anfangs Rennen oder Fallen ;-))

    Eine weitere Parallele ist der starke Mamabezug, puh das war echt eine harte Nuss für uns… sehr frustrierend für den Papa und für mich. Und dann kam der schicksalhafte Tag an dem ich plötzlich wegmusste und die beiden für einige Tage sich selbst überlassen, ging nicht anders, aber mein Gott was hab ich mich deswegen gestresst. Mir Vorwürfe gemacht, Angst gehabt. Ich war sicher dass das niemals gutgehen würde… und wurde kaum vermisst! Alles super! Wer hätte das gedacht?! Einen Tag vorher konnte ich noch nicht einmal ins Nebenzimmer gehen ohne sofortigen Protest und dann das. Noch heute gibt es selbst wenn ich nur kurz das Haus verlasse tränenreiche Abschiede… und 5 Minuten später bin ich scheinbar vergessen. Das hat mich wirklich überrascht und mir gezeigt wie unglaublich kompetent mein Kind ist.

    Du siehst, auch wenn es „normal“ eigentlich nicht gibt, gibt es doch zumindest durchaus einige Familien die ähnliche Erfahrungen machen wie ihr… ehrlich gesagt erscheint mir Merles Entwicklung anhand Deiner Beschreibungen eher „normal“ als so manch andere Geschichte. Erfahrungsaustausch ist meiner Ansicht nach wichtig und interessant. Nachfragen, Wundern auch Stirnrunzeln sollte erlaubt sein, denn manche Kinder unterscheiden sich wirklich so sehr von anderen dass man nur noch verblüfft den Kopf schütteln kann, dahinter muss aber keine Wertung stecken und manche Menschen verdrängen auch vieles im Laufe der Jahre, sodass „Erfahrungsberichte“ besonders von manchen (Groß-)Eltern doch manchmal sehr von der Realität abweichen.

    Ich danke Dir und wünsche Euch Dreien weiterhin alles Liebe.

    *Roman Ende*

    1. Tausend Dank für deinen Roman! Du siehst, ich bin auch echt spät dran mit dem Antworten. Der Rechner lag hier wieder lange, lange brach. Ich empfinde Merle auch nicht als unnormal. Eine Normalverteilung hat ja ohnehin eine Glockenform und auch wenn es in der Mitte eine Häufung gibt, sind die Randbereiche dadurch ja nicht weniger gut oder dergleichen. Wichtig ist mir eigentlich immer primär, dass sie gesund und zufrieden ist (glücklich zwischendurch gern auch, aber ich habe für niemanden, weder für mich noch andere den Anspruch permanenter Glückseligkeit. Du weißt glaube ich, was ich meine). Und das ist sie. Im Schreien war und ist für mich wichtig zu sehen, dass ich alle Bedürfnisse abgeklopft habe und wenn da nichts übrig bleibt, nun, dann ist es ihr gutes Recht zu schreien um des Schreiens Willen. Dass das an meine Nerven geht ist natürlich für mich mies, aber wenn ich bedenke, dass mir mit meinen 33 Jahren auch ab und zu der Tonfall und die Lautstärke entgleist, wenn ich einfach überfordert bin, nun, wie könnte ich von meiner 10 Monate alten Tochter erwarten, dass sie in dem Bereich schon so toll aufgestellt ist, dass sie sich berechnbar selbst reguliert. Gar nicht.
      Je mehr ich mich mit dem Babythema beschäftige, desto mehr sehe ich auch das Wort „normal“ als schwierig an. Es ist ähnlich wie „man“ oder „egal“. Es ist undifferenziert und wertend dabei. „Ungewohnt“ oder „ungewöhnlich“ passt auf besser, vielleicht sogar noch eher „unbekannt“ oder „erstaunlich“. Das beudetet, dass da ein Verhalten gezeigt wird, das uns (noch) nicht oft begegnet ist. Es bedeutet, dass wir es sind, die uns wundern, weniger dass das Kind etwas tut, was unpassend wäre. Erneut ist das etwas, was mir sehr viel über den Blick unser Gesellschaft auf den Menschen und speziell auf Kinder beibringt. Einerseits die hochstilisierte Individualität, aber andererseits der Anspruch eines berechenbaren, funktionierenden Menschen. Die Andersartigkeit und Einzigartigkeit soll sich bitte in Talenten äußern und wenn schon in Schwächen, dann bitte in witzigen.
      Ach ja. ich verquatsche mich mal wieder.
      Deine Erfahrungen fna dich auf jeden Fall ganz wundervoll zu lesen. Ich frage mich mittlerweile immer mehr, ob nicht die meisten babys eigentlich eher in die Kategorie (Vorsicht Vereinfachung und Vergleich hier!) wie Merle fallen und einfach das Bild des pfegeleichten Kindes mit der coolen Mama, die es einfach überall mit hin nehmen kann deshalb so präsent ist, weil man (ha! man! also die Eltern) mit so einem Kind natürlich mehr machen kann und mehr gesehen wird. Und wer das nicht kann, kommuniziert das weniger, ist es doch mit Versagensgefühlen behaftet, mit Erschöpfung und auch Enttäuschung. Ich glaube das ist es, was du auch sagen willst mit „Merle ist normal“. Ist sie. Und wie. Genauso wie dein Kind. genauso wie ein noch deutlich anstrengenderes Kind und genauso auch wie eines, das tatsächlich überall mithin genommen werden kann.
      ich lerne so viel derzeit über mich, das Menschsein und Gesellschaft. Manches ist geradezu erschreckend. Manches ist einfach nur wunderschön.

      1. Liebe Heike.

        Vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das Wort „normal“ habe ich in diesem Zusammenhang tatsächlich ungern benutzt da es mir ebenso aufstößt wie Dir. Aber dennoch hat es eine gewisse Daseinsberechtigung wenn es im richtigen Kontext verwendet wird… Was ich damit sagen wollte: ich finde es „normal“ wenn es Dir Stirnrunzeln bereitet dass Leute ein Kind kommentieren das nicht ihr eigenes ist und dieser Kommentar eine Wertung beinhaltet, impliziert oder auch nur andeutet wie z.B. das von Dir zitierte „noch“ in Sätzen wie „tragt ihr noch immer so lange“ „trinkt sie noch immer kein Wasser“ „schläft sie noch immer bei Euch“ „läuft sie noch immer nicht“ „schreit sie noch immer soviel“ Dennoch finde ich diesen Austausch wichtig und hilfreich, auch wenn man dabei gut aufpassen muss sich nicht gegenseitig auf die Füsse zu treten.

        Ich denke „anstrengend“ ist auch relativ. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jedes Kind hat Eigenschaften die es für sich selbst und sein Umfeld Phasenweise mehr oder weniger herausfordernd machen. Während einige nichts mehr wünschen als ihr Kind mal irgendwo mithin nehmen zu können, ist für andere das Zähneputzen, das Stillen, die Fieberschübe, das Wickeln, das Schlafen, die Unberechenbarkeit der Tagesform, das Zornen, Probleme bei der Kommunikation und dem „Erspüren“ von Bedürfnisssen, das Klammern, der Schnuller, der Jähzorn, Krankheiten, die Eingewöhnung bei Kita/Tagesmutter oder etwas anderes eine nicht enden wollende Herausforderung… nach der Regel: irgendwas ist immer.

        Eine Wohltat ist es hier zu lesen dass das auch einmal offen kommuniziert wird und zwar nicht nur hinsichtlich der Bedürfnisse des Kindes sondern auch hinsichtlich der Bedürfnisse der Eltern. Welche ja gerne einmal totgeschwiegen werden weil die landläufige Meinung wohl impliziert dass (gute) Elternschaft absolute Selbstlosigkeit voraussetzt…
        Nun ja, Du kennst meine Einstellung zu dem Thema aus meinen bisherigen Kommentaren. Selbstaufgabe ist keine Lösung sondern ein Problem, ebenso wie der entsprechende Gegenpol, der Egoismus. Wer ein zorniges Kind verstehen und ihm beim Aufbau von Frustrationstoleranz beistehen will braucht einen authentischen und ehrlichen Bezug zu seinem eigenen Zorn. Deshalb hier volle Zustimmung für die ehrliche Auseinandersetzung mit „entgleisten Tonfällen“.

        Die Belastung ist enorm, gerade auch hinsichtlich der eigenen Schwächen die einem gnadenlos vor Augen geführt werden, ich denke auch das ist eher die „Norm“. Auch wenn viele eben nicht darüber reden. Nicht umsonst zählt das Babyjahr ebenso wie das Jahr des „Häuslebauens“ als die härteste Bewährungsprobe für Beziehungen (entsprechende Studien zur Scheidungsrate im Babyjahr kann ich nicht nennen), viele Paare zerbrechen daran und wer daraus zusammengeschweißt und gestärkt hervorgeht kann sich tatsächlich glücklich schätzen und auch bis zu einem gewissen Punkt stolz auf seine Leistung sein. (Wobei natürlich auch hier gilt: nur weil es einigen von uns nicht gelingt heißt das nicht dass sie nicht stolz auf sich sein könnten oder nicht ihr bestes gegeben hätten).
        Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Euren Abschlußbericht Babyjahr und den Austausch dazu und natürlich auch auf weitere Berichte… denn das Abenteuer nimmt ja jetzt erst richtig an Fahrt auf.

        Liebe Grüße und eine gute Zeit

  3. Ups, ich sehe grade, da sind mir gestern noch zwei entscheidene Nebensätze untergegangen bevor ich abgeschickt habe… das kommt davon wenn man es zu eilig hat.

    Der Erste bezieht sich auf dein Vorhaben „Jedes Kind kann schlafen lernen“ zu lesen. Da ich persönlich ja nur die Sekundärliteratur gelesen habe und mir das ausgereicht hat um mich gegen das Konzept zu entscheiden, kann ich dazu wie gesagt nicht viel schlaues sagen. Jedoch denke ich dass man vielleicht wie bei vielen anderen Konzepten auch eine selektive Anwendung einzelner Komponenten auf kinderfreundliche und bedürnisgerechte Art und Weise herausfiltern könnte. Deshalb würde ich nie über jemanden urteilen ohne zu wissen WIE es genau praktiziert wird… Aber das hast Du ja offenbar sowieso nicht vor. Und mit Du wirst es richtig machen hatte ich Deine bisherige Art gemeint wie Du eben im Interesse Deine Tochter aus jedem Konzept das für Euch Beste herausfilterst ohne dogmatisch zu werden (Baby-Led-Weaning ohne die Breifrei-Klausel, Windelwenig und nicht dogmatisch windelfrei….).

    Der zweite ist eine Ergänzung zu den gelegentlich tränenreichen Abschieden…. das betrifft nicht nur mich, auch andere Menschen (Oma, Tante, Neffen, Freunde oder bislang unbekannte Besucher) werden manchmal tränenreich verabschiedet.

  4. Hallo Heike

    Erinnerst du dich noch an meine Worte? Wegen der Müdigkeit als Mutter? Du meintest das würde dir nicht passieren da du Hilfe hättest…..
    Doch ein anderes Thema: Einschlafen!
    Wir haben auch so ein Energiebünde,l(männlich), das, wenn auch noch so müde, nicht liegen bleiben will. Wir gaben ihm dann einfach mal unser Mobile mit Kindermusik/Serie. Und oh Wunder, es half(und hilft bis jetzt!)
    Liebe Grüsse, Patrizia

    1. Ich erinnere mich an einige… Oweia, was habe ich das alles unterschätzt. Ich habe Hilfe. Aber nachts ist natülich niemand da. generell ist es am schwersten Hilfe zu bekommen für die Zeiten, die am meisten drängen. Aber es geht, es geht… Immer besser. Wir haben jetzt eine Babysitterin, das ist Gold wert. Benedict hat Ferien. Ich bleibe bei dem, was ich nicht müde werde, bei Insta auch ständig zu wiederholen: Menschen sind nicht dafür gemacht ein Kind allein großzuziehen. Auch nicht wenn allein bedeutet, dass Papa nach Feierabend wieder da ist. Das können seeeeehr lange 10 Stunden sein. Und die Nacht hängt dann ja aich meist wieder an den Müttern, zumindest wenn gestillt wird. Ach, weites Feld. Es ist eine so schöne Zeit und ich bin immer etwas traurig, wenn ich sehe, wie schön sie sein könnte, wenn wir gesellschaftlich an einem anderen Punkt wären, der nicht auf maximale Berufsflexibilität aus weit voneinander entfernt lebende Familien ausgelegt wäre.
      Kindermusik und ähnliches haben wir alles durch. Vielleicht nald. Allmählich wächst ihr Interesse an Dingen. Zum Schlafen merkt man bei Merle aber eindeutig, dass das ales Mama-Ersatz-Dinge sind für Nähe, Gesang, Ansprache oder was auch immer. Weder Deckchen noch Schnuller noch sonst was war da ja je passend. Ich finde verständlicherweise, aber manchmal wünsche ich mir so ein Objekt als Helferlein schon. Wäre einfach. So wie es jetzt ist folussiere ich mich drauf, dass es ein absolutes Privileg ist, dass sie mich so sehr will. Es kommt die Zeit, da braucht sie mich weniger. Also lerne ichd as Gebrauchtwerden mehr zu lieben. Viele tun das ja sowieso. Ich bin eher der Typ „eigenes Leben ist auch ziemlich geil“, aber so ein Perspektivwechsel zu der Harangehensweise anderer hilft enorm und macht es jetzt so viel schöner.

      1. Sie wird DICH immer brauchen, kein Spielzeug oder Mobile kann dich ersetzen 🙂
        Ich denke genau wie du: der Familienzusammenhalt und die Nähe zueinander fehlt leider hier in unseren Breitengraden.
        Wenn wir meine Schwiegereltern in Marokko besuchen ist das ein anderer Anblick: sie wohnen zuammen, teilen sich die Hausarbeit und versorgen ihrer Geschwister Kinder als wären es ihre eigenen.
        Hier bin ich ganz alleine…Mann arbeitet, keine Eltern, Verwandte weit weg.
        Keine Ferien für mich, keine Wochenenden…
        Jetzt verstehst du mich nicht wahr 😉
        Ganz viel Kraft weiterhin und viel Nerven.
        Patrizia

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