18. Mai 2015

nogluten or lowgluten? – Overnightoats & Co.

Overnight-chia-oats, Smoothiereste, Dinkelpoppies und frische oder gefrorene Beeren
overnight-chia-oats, smoothie leftovers, spelt poppies and fresh or frozen berries

Über Gluten kann man denken, was man möchte: Teufelszeug oder Medienhype, „Yeah, geil, Seitan!“ oder „Pfui, Weizen ist so nährstoffarmer Mist!“.
Alles und nichts davon ist ein bisschen wahr und ein bisschen falsch. Ob es für euch Sinn macht, auf Gluten zu verzichten, findet ihr nur heraus, indem ihr es einfach mal weglasst.
Für mich war nach diesem Selbsttest damals eindeutig: ich reagiere glutensensitiv, bin aber Meilen von einer echten Zölikaie entfernt. Ich meide Gluten somit strikt, wenn mein Bauch sowieso schon andere Baustellen hat. Ist er gesund, lockere ich die Zügel. Und da bin ich jetzt.
Von Weizen halte ich nicht viel, was aber nur sekundär etwas mit Gluten zu tun hat. Die Pflanze ist extrem überzüchtet (selbes gilt auch für Mais und Soja), die Nahrugnsmittel, die aus Weizen bestehen, sind meistens kalorienreich und gleichzeitig nährstoff- und balaststoffarm. Nur lecker ist das Zeug, das muss man zugeben.
Ich habe vor über anderthalb Jahren hier die „Weizenwampe“ vorgestellt. Mittlerweile ist mir wichtig hinzuzufügen, dass man es sich ein bisschen zu leicht macht, alles auf den bösen Weizen und das böse Gluten zu schieben. Der durchschnittliche Weißmehl-Vielesser hat häufig auch noch andere schlechte (Essens-)Gewohnheiten, die dann im Zusammenspiel vermutlich erklären, weshalb Menschen, die auf Gluten verzichten, sich oft so viel besser fühlen. Die Veränderung ist nie nur das, was man weglässt, sondern auch das, was man stattdessen isst.
You may think about gluten whatever you want: from „poison from hell“ to „it’s all just about the media“, from „Yeah! Seitan!“ to „Well this is lacking any nutrients does’t it?“. There is a bit of truth and a bit of falsery in all these statements. Whether avoiding gluten or not makes sense to you is a personal decision. You have to eliminate it for a while to find out for your own. For me the situation was clear after I made that personal test: I am gluten sensitive, but miles away from a real celiac disease. So for me it makes sense to eliminate gluten strictly whenever my colon is already busy with other trouble, but when I am healthy I can slowly transition back to a diet which includes gluten in small amounts. And that’s where I am now.
I am no friend of wheat in general, but this has more to do with the plant’s history of being bred and manipulated so much over the last decades (which counts for corn and soy as well). Most foods made of wheat are dense in calories but lack nutrients and fibre. But they taste good, I have to admit. 🙂 I talked to you about the book „wheatbelly“ here over 1,5 years agao. I want to add now that it is a bit too easy to just blame gluten or wheat alone. The average „wheateater“ is very likely to have some other not so good (eating-)habits besides his fancy for pasta, cookies and bread. So this habit combination might be the true reason why people who avoid gluten feel that much better. Eliminating is not only saying no to a certain food. It is also what you eat instead. Both together makes the change.

Mein persönliches Highlight ist derzeit Hafer! Ich hatte ihn im Zuge von wehem Darm und Umstieg auf Paleo als Heildiät seinerzeit gestrichen, vorsichtshalber, obwohl er mir nie Ärger gemacht hat. Nicht so, dass ich es explizit gemerkt hätte. Aber in meiner Situation damals wollte ich sichergehen und würde das auch wieder so handhaben. Hafer an sich ist sogar glutenfrei. Einzig, Hafer ist sehr oft mit glutenhaltigen Getreiden verunreinigt, weswegen sich abgepackter Hafer nicht ohne weiteres glutenfrei nennen darf. Für jemanden mit einer Zöliakie wäre das sonst ein böses Erwachen. Für mich stellt sich aber die Frage nicht, ob ich glutenfreie Haferflocken (ohne Verunreinigungen) für 3 Euro die Tüte kaufe oder die normalen für 40 Cent. Die paar Körner Weizen, Roggen oder Gerste darin, die sind mir gleich.
Jetzt habe ich also meine Hafer zurück und feiere ihn! Porridge, Overnightoats und Haferkekse sind einfach grandios: so mild und beinahe süßlich im Geschmack, dabei über cremig weich bis crunchy-knusprig zuzubereiten. 
My personal highlight actually is: oats! I used to eliminate them from my diet when I changed my way of eating to paleo to heal my colon. I did that to be on the safer side. Oats never caused me any remarkable trouble before. But in my siutuation then I did not want any maybes and I would do it the same again if I had to. Oats arein fact even glutenfree. But, the oat you can buy packaged can be contaminated with other grains which might contain gluten. For a real celiac that is dangerous! That is why oats are not labeled glutenfree normally.  But you can buy some really glutenfree in the health store. For me it is an easy decision: 3 euro for the glutenfree oats or 40 cent for the normal, maybe contaminated version. These few gluten-grains in the whole package don’t bother me.
Now that I have my oats back I celebrate them! I love the mild, almost sweet taste and the variety of recipes ranging from creamy soft to crispy crunchy.

Schoko-Haferkekse (wie roher Plätzchenteig!) Rezepte basieren auf denen von vanillacrunnch und hartmann_health auf Instagram, geschichtetes Smoothie-Müsli, klassische Overnightoats mit Erdbeeren und Bananeis mit Kokos, Himbeeren, Bütenpollen und Dinkelpoppies oben drauf.
Chocolate-oat-cookies (like raw cookie dough!), layered smoothie-muesli, simple overnightoats with strawberries and nicecream with coconut, raspberries, beepollen and spelt poppies on top.

Basisrezept Overnightoats
Pflanzenmilch der Wahl  mit etwa 2/3 bis derselben Menge Haferflocken mischen und über Nacht (bzw. mindestens 3 Stunden) stehen lassen. Am nächsten Morgen frische Früchte dazu und fertig.
Basic recipe overnightoats
Plant milk of your choice mixed with 2/3 to the same volume of oats and left to soak overnight – or at least for three hours. Add some fresh fruits the next morning and your are done.

Für mehr Geschmack etwas Vanille, Ahornsirup oder Kakao in die Milch mischen.
Das Rezept ist erweiterbar mit Chiasamen, Hirseflocken (müssen etwas länger ziehen, wirklich über Nacht) oder Kokosraspeln. Ich verwerte auch ganz gern Fruchtsmoothie- oder Bananeneisreste wieder, indem ich mit etwas Pflanzenmilch aufschütte und darin dann meine Haferflocken einweiche. Dann werden die Overnightsoats fruchtiger und bunter.
To add more taste experiment with vanilla, maplesirup or cocoa. You can vary the recipe by adding chiaseeds, millet flakes (but they really need to soak overnight) or shredded coconut. I like to recycle fruitsmoothie- or nicecreamleftovers by adding some more plantmilk and soaking my oats in that. Like this the overnightoats turn out fruity and even colourful.

Die Paleoargumentation, dass Getreide recht nährstoffarm im Vergleich zu Obst und Gemüse sind, stimmt nach wie vor. Somit sind meine Getreide auch weiterhin für mich mehr wärmende Sättigungsbeilage als echtes Hauptgericht. Aber das macht sie eben so toll: sie wärmen. Ich esse zwar recht viel Fleisch und Fett zu meiner Pflanzenbasis, aber ich friere schnell. Mit Getreiden bleibe ich wärmer.
Da gab’s doch was aus der TCM zu… na, das muss ich aber noch mal nachrecherchieren. 🙂 Gefährliches Halbwissen…
The paleo argumentation that grains contain far less nutrients than veggies and fruits in comparison still counts. So grains are for me a warming side dish to keep me full and satisfied for longer. I already eat a lot of meat and fats alongside my fruit and vegetable basis, but I am a person who feels chilly quickly. With more grains in my diet I stay warm easier and for longer. Wasn’t there something TCM taught about it…? Have to check that. I am not firm in that field only very superficial knowledge about that by now.

Also: wenn ihr euch ein Frühstück für die Arbeit vorbereiten müsst: versucht es mal mit den Overnightoats. Noch unkomplizierter geht es kaum! Ich bin sicher, irh werdet sie mögen.
So: if you need a quick and easy mealprep for your workday, try overnight oats. I am shure you will like them

11 Kommentare

  1. Hallo Heike!
    Das hört sich nach Ausprobieren an 🙂 Was für eine Planzenmilch nimmst du am liebsten? Kaufst du deine Pflanzenmilch oder machst du sie selber?
    Viele Grüße,
    Ayula

  2. Liebe Heike, magst auch Du mal mehr über das schreiben, was Du sonst so zubereitest und was nicht süß ist? Ich hab das bzgl. Eures Treffens auf Lenjas Seite schon angefragt. Klar, Fleisch fotografieren ist nicht so der Hit, aber über herzhafte Essideen, auch nur beschreibend, würde ich mich sehr freuen.
    Die Mitleserin

  3. Mir geht die Gluten- und Weizenverteufelei auf die Nerven – Gluten ist nur ein Problem für diejenigen, die es nicht vertragen und Weizen kann nichts dafür, dass die meisten Leute es in Form von Weißmehl verzehren 😉
    Ich bin aber auch ein großer Haferflocken-Freund. Momentan suche ich nach mehr Abwechslung zum klassischen Porridge zum Frühstück, deine Vorschläge freuen mich daher sehr – Smoothie-Schichtmüsli, wär ich nie drauf gekommen und sieht SO gut aus! 😀
    (Aber … wo bleibt das Haferkeksrezept? 😉 Die sehen fabelhaft aus, die Kekse! :D)

  4. Naja, Glutamat kann auch nichts dafür, dass es als Geschmacksverstärker in zu hohen Dosen eingesetzt wird. 😉 Da geht es ja nicht um Schuld, sondern schlicht um Auswirkungen. Aber du hast Recht, der Hype ist schon extrem. Ich bin dem ja auch ziemlich aufgesessen, seinerzeit, allerdings kann ich nicht bös drum sein, ich weiß nicht, ob ich sonst herausgefunden hätte, dass es mir ja wirklich nicht bekommt.
    Das Keksrezept basiert auf Rezepten von vanillacrunnch und hartmann-health auf Instagram. Dahin kann ich leider nicht direkt verlinken. Aber ich editiere sie mal rein. Zumindest die Accounts, wenn auch nicht direkt zum Rezept. Vielleicht poste ich das demnächst aber auch noch mal gesondert. Der keksteig ist nämlich auch super als Tortenboden.

  5. 😀 Ja die herzhaften Sachen ansprechend zu fotografieren ist wirklich extrem viel schwieriger, vor allem, wenn es nicht Salat sein soll, sondern wirklich etwas Gegartes. Das wird alles schnell braun-gelb. Aber Recht hast du schon, ich denke das auch oft in letzter Zeit, dass das herzhafte irgendwie zu kurz kommt. Ich gucke mal, wann ich das schaffe. Wie immer habe ich mehr Content für den Blog als Zit zu schreiben. 😉
    Liebe Grüße!

  6. Pflanzenmilch kaufe ich. Da bin ich einfach bequem. Ich mag am liebsten Mandelmilch oder Cocosreismilch. Reismilch allein geht auch. Soja mag ich absolut gar nicht. Cocosmilch pur ist mehr was für Cremesuppen als für Oats. Finde ich. Mir wird das dann schnell zu schwer.

  7. Hallo Heike,

    tolles Thema. Wenn ich abends nicht zu faul bin mach ich mir auch gerne welche. Allerdings sehen die Morgens nicht so toll wie bei dir aus. Was ich total gerne zum Süßen nehme ist selbst gemachte Marmelade oder Gelee. Einfach einen Teelöffel dazu und schon schmeckt es viel besser.
    Ich muss aber auch gestehen, dass ich meist nur die ganz einfache Variante: 1 Teil Hafer, 2 Teile Milch und 3 Teile Joghurt mir mache. Das ist für mich irgendwie die perfekte Mischung und vorallem schön cremig. 1:1 Hafer und Milch wirkt für mich immer nach viel zu wenig Flüssigkeit.

    LG Rose

  8. Liebe Heike!
    Ich fürchte, ich poste hier etwas an der falschen Stelle. Auf einem deiner Instagramfotos (vom 7.6.) hast du Himbeereis. Verrätst du mir, was du dafür in den Mixer gegeben hast? Ich würde das total gerne auch machen!! Es sieht so unglaublich lecker aus!
    Viele Grüße,
    Ayula

  9. Mir kam gerade noch ein Gedanke: Ein klassisches Müsli kann man, über Nacht mit Pflanzenmilch eingeweicht, doch eigentlich auch als overnightoat bezeichnen, oder? (Auch wenn noch andere Flocken als Hafer dabei sind.;-) )
    Und noch eine Frage hätte ich: Muss man die Chiasamen extra mit Wasser aufquellen lassen, oder tut man das einfach zu den Flocken dazu und nimmt mehr Flüssigkeit?
    Ich esse nun schon seit ein paar Tagen meine overnightoats, hauptsächlich mit Erdbeeren, etwas Banane und Paranüssen. Sie schmecken Gott sei Dank nicht so süß, wie man vielleicht denken könnte und sind deshalb auch für mich geeignet. Und das Bauchgefühl war wirklich gut! Danke für Deine Anregungen,
    die Mitleserin

  10. Klar geht das. 🙂 Ich mache z.B. auch oft Hirseflocken mit dazu. Chiasamen kannst du in was du wilst aufquekllen lassen, Hauptsache Flüssigkeit.
    Und gern geschehen. 🙂 Ist ja nicht so, als hätte ich dsa erfunden. Aber für mich war es neu und jetzt bin ich ganz verrückt nach dem Zeug. 😀

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